Inspektion von schwer zugänglichen Hohlräumen und Bauteilquerschnitten
In der Bauwerksdiagnostik dient eine Endoskopie der Inspektion von nicht oder schwer zugänglichen Hohlräumen sowie konstruktiven Wand-, Decken- oder Dachaufbauten. Endoskope bestehen aus
einem Okular, einem Lichtleiter, einem Endoskopkopf und einer meist starren Röhre mit einer 90-Grad-Winkel-Optik. Durch eine kleine, mittels Bohrung hergestellte Öffnung kann das Endoskop in einen
Hohlraum oder Wandaufbau hineingeschoben und über Glasfasern oder CCD-Farbchips ein Bild des Wandinneren zum Endoskopkopf transportiert werden.
Die Endoskopie wird eingesetzt, wenn beispielsweise die Schichten einer Außenwand aufgrund fehlender Planunterlagen weitgehend unbekannt sind und eine Öffnung des Bereichs sich als zu aufwendig und
kostenintensiv erweist. Mögliche Bau- und Feuchtigkeitsschäden in optisch unzugänglichen Bereichen lassen sich ebenfalls mit diesem Diagnoseverfahren lokalisieren und beurteilen. Darüber hinaus wird
es zur Ortung von Leckagen in Rohrleitungen oder zur Begutachtung von Holzbalkenkonstruktionen genutzt. Bei einem zweischaligen Mauerwerk kann mit dieser Untersuchung ermittelt werden, ob eine
Luftschicht oder bereits eine Wärmedämmung im Schichtenaufbau vorhanden ist. Diese Erkenntnis gibt wiederum Aufschluss darüber, ob der Wandaufbau für eine nachträgliche Kerndämmung mittels
Einblasverfahren geeignet ist.
Für die Durchführung der Endoskopie ist es notwendig, einige 8 bis 12 mm große Kernbohrungen am Bauteil vorzunehmen. Bei einem zweischaligen Wandaufbau eignet sich z.B. eine Mauerwerksfuge in der
Vorsatzschale am besten. In diese Kernbohrungen ist das lichtstarke Endoskop so einzuführen, dass sich die einzelnen Schichten und ggf. auch Hohlräume erkennen lassen. Mit einem handelsüblichen Draht
kann durch die Kernbohrung hindurch der Querschnitt der Wand und des Hohlraums gemessen werden.